18.02.2024
Bildtafel 49: Vern Ordo 2, fol 17 (2. Ordnung des Frühlings)
Von den vier auf dieser Tafel
dargestellten Pflanzen stellt nur die Schlangenwurz (49, IIII) eine neue
Gattung dar. Die Schopf-Traubenhyazinthe (49, I) gehört zur Gattung
Muscari, von deren anderen Vertretern sie sich allerdings durch die stattliche
Höhe von bis zu ca. 50 cm aber auch durch eine auffällige schopfförmige
Blütenbildung unterscheidet. Besler bezeichnet sie als „Groß Mertzen-Hyacinth“.
„Hyacinthus“ nennt er auch das Hasenglöckchen (49, II), das uns schon
auf Tafel 40 begegnete.
„Palma Christi“, der im Hortus
Eystettensis angeführte alte Name des gefleckten Knabenkrauts (49, III),
kann leicht zu Mißverständnissen führen. Er meint keineswegs eine Christuspalme,
sondern leitet sich von „palma“, dem lateinischen Wort für Handfläche ab, weil
die Wurzel wie handförmig geteilt erscheint (vgl. 41, III).
Die Blüte der Sumpf-Calla (49,
IIII) erinnert stark an den Aronstab 33 (I u. II), mit dem sie botanisch eng
verwandt ist.
(Werner Dressendörfer: "Die Pflanzen des Hortus Eystettensis. Ein
botanischer und kulturhistorischer Spaziergang durch das
Gartenjahr." In: Hortus Eystettensis. Commentarium. A cura di
Klaus Walter Littger u.a. Sansepolcro: Aboca, 2006, S. 58-274)
Mit
freundlicher Genehmigung von Aboca Museum