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28.05.2024
Bildtafel 149: Aest Ordo 1, fol 1 (1. Ordnung des Sommers)

Ihr ungewöhnliches Äußere macht die Einbeere (149, I) unverwechselbar. Am dünnen senkrechten Stengel entwickeln sich nur vier große kreuzständige Blätter und in einigem Abstand darüber eine einzige unscheinbare Blüte, aus der sich eine glänzendschwarze Frucht bildet. In ihr wollten manche den Apfel des Paris erkennen, nach dem die Pflanze botanisch benannt ist.
Der Rote Fingerhut, den Besler in einer rosaroten (149, II), einer weißen (149, I) und der typischen purpurfarbenen Färbung (150, II) vorstellt, heute eine wichtige Heilpflanze, ist überwiegend in Mittel- und Westeuropa verbreitet und blieb deshalb den ärztlichen Autoritäten der Antike unbekannt. Erst Ende des 18. Jahrhunderts erkannte ein englischer Arzt die entwässernde und auf das Herz gerichtete Wirkung. Der Großblütige Fingerhut (149, III) besitzt hellgelbe Blüten und erreicht wie die anderen abgebildeten Arten eine Höhe von ca. 1 Meter.
Die Habichtskräuter, eine äußerst umfangreiche Gattung der Korbblütler, sind auf der ganzen Nordhalbkugel verbreitet. Ihre exakte Unterscheidung bereitet oftmals Schwierigkeiten, die allerdings das auf Gebirgswiesen häufige Orangerote Habichtskraut (150, III) wegen seiner vom üblichen Gelb abweichenden Färbung weitgehend ausräumt.

(Werner Dressendörfer: "Die Pflanzen des Hortus Eystettensis. Ein botanischer und kulturhistorischer Spaziergang durch das Gartenjahr." In: Hortus Eystettensis. Commentarium. A cura di Klaus Walter Littger u.a. Sansepolcro: Aboca, 2006, S. 58-274)
Mit freundlicher Genehmigung von Aboca Museum