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01.10.2024
Bildtafel 276: Aest Ordo 11, fol 3 (11. Ordnung des Sommers)

Mit der aus dem Orient stammenden und bei uns kultivierten Färberdistel (276, I) tritt wieder eine Färbepflanze auf, die sich wegen ihrer dekorativen Blütenköpfchen auch bei der Gartengestaltung gut verwenden läßt. Auf Textilien können orange bis rote Farbtöne erzielt werden, weshalb man die Pflanze mit dem Safran verglich und ihr den Namen Saflor, „Safranblüte“ gab. Die blaublühende Färberdistel (278, III) nennt Besler „Blawer wilder Saffran“.
Die Römische Kamille (276, II u. III) lernen wir ungefüllt und in einer gefüllten Blütenform kennen. Sie ist mit der echten Kamille nahe verwandt und wird, obwohl ihre Wirkstoffe nicht übereinstimmen, weitgehend wie diese, insbesondere auch für Bäder und zum Waschen blonder Haare, verwendet.
Die in Westeuropa vorkommende Flockenblume (277, I) und die bei uns weit verbreitete Wiesen-Flockenblume (278, I u. II) erweitern das Spektrum der im Hortus Eystettensis bereits vertretenen Centaurea-Arten (vgl. Tafel 114, 115).
Die wie schartig aussehenden Blätter und ihr gelber, im Kraut enthaltener Farbstoff gaben der violett blühenden Färber-Scharte (277, II) ihren Namen. Sie ist wie die Graue Kratzdistel (277, III) in großen Teilen Süd-, Mittel und Ost-Europas verbreitet, wenn auch nicht überall gleich häufig anzutreffen.

(Werner Dressendörfer: "Die Pflanzen des Hortus Eystettensis. Ein botanischer und kulturhistorischer Spaziergang durch das Gartenjahr." In: Hortus Eystettensis. Commentarium. A cura di Klaus Walter Littger u.a. Sansepolcro: Aboca, 2006, S. 58-274)
Mit freundlicher Genehmigung von Aboca Museum