21.04.2024
Bildtafel 112: Vern Ordo 7, fol 4 (7. Ordnung des Frühlings)
Völlig zu recht trägt das Gänseblümchen
(112, I-III) seinen lateinischen Namen Bellis perennis, denn als schön
empfinden wir die kleine weiße Korbblüte sicherlich und daß sie praktisch das
ganze Jahr, perennis also, blüht, weiß jeder aus eigener Anschauung. Häufig
findet es sich auf alten Gemälden. Botticelli malt es als Symbol der Venus,
seiner schlichten weißen Blüten und seines bescheidenen Wuchses wegen wird es
zur typischen Marienpflanze und findet sich unter den Blumen der
spätmittelalterlichen Stundenbücher. Die gefüllten Gartenformen, die Besler
hier abbilden läßt, werden auch als Maßliebchen bezeichnet.
Weil ihre Blätter auf der
Unterseite weißlich behaart sind und aussehen, als seien sie mit Mehl bestäubt,
erhielt die Mehl-Primel (112, IIII u. V) ihren Namen.
(Werner Dressendörfer: "Die Pflanzen des Hortus Eystettensis. Ein
botanischer und kulturhistorischer Spaziergang durch das
Gartenjahr." In: Hortus Eystettensis. Commentarium. A cura di
Klaus Walter Littger u.a. Sansepolcro: Aboca, 2006, S. 58-274)
Mit
freundlicher Genehmigung von Aboca Museum