30.07.2024
Bildtafel 213: Aest Ordo 5, fol 10 (5. Ordnung des Sommers)
Weil die Wurzel einen brennend
scharfen Geschmack besitzt, nannte man angeblich die in Kleinasien und
Nordafrika vorkommende Pflanze seit der Antike Pyrethrum nach pyros, dem
griechischen Wort für Feuer. Daraus leitet sich der noch heute gültige deutsche
Name Bertram (213, II) für die früher medizinisch, besonders gegen
Zahnschmerzen verwendete Pflanze ab.
Alpen und Pyrenäen sind die
Hauptverbeitungsgebiete des Pracht- oder Strauß-Steinbrech (213,
I), der durch seinen großen Blütenstand auffällt und am Rand der schmalen
Blätter helle zahnartige Kalkverkrustungen zeigt.. Die felssprengende Kraft,
die man der Pflanze nachsagte, nährte die Hoffnung, auch Blasen- und
Nierensteine würden durch den getrunkenen Absud zerkleinert.
(Werner Dressendörfer: "Die Pflanzen des Hortus Eystettensis. Ein
botanischer und kulturhistorischer Spaziergang durch das
Gartenjahr." In: Hortus Eystettensis. Commentarium. A cura di
Klaus Walter Littger u.a. Sansepolcro: Aboca, 2006, S. 58-274)
Mit
freundlicher Genehmigung von Aboca Museum